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Die Geschichte des
Hameau de La Gardette

Am Anfang stand die begeisterte, wenn auch etwas naive Vision einer kleinen Gruppe, die sich in ein verwildertes Anwesen mit baufälligen Gemäuern und grossem Potenzial verliebt hatte. Über viele Jahre hinweg, durch unzählige Arbeitsstunden von Freunden, Handwerkern und Bekannten sowie den Einsatz erheblicher finanzieller Mittel, entstand ein wunderbarer Begegnungsort, der vielfältigen Bedürfnissen gerecht wird. Einige Gäste geniessen hier einmalig oder gelegentlich ein paar Tage Urlaub, nehmen an Kursen teil oder feiern Feste. Zahlreiche Helferinnen und Helfer bringen ihre Kompetenzen und Erfahrungen ein, um den Betrieb zu unterstützen, das Anwesen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Für manche Beteiligte ist La Gardette zu einem zweiten Zuhause geworden.

Die grosse Herausforderung besteht darin, einen Weg zu finden, das Anwesen möglichst kostendeckend und mit einer tragbaren Belastung für die aktiv Beteiligten in die Zukunft zu führen. Dies ist ein spannender, fortlaufender Prozess mit offenem Ausgang. Das Entwicklungspotenzial von La Gardette ist in den vergangenen Jahrzehnten keineswegs geschrumpft.

Chronik

Februar 1990

Die Entdeckung

Anna entdeckt die Liegenschaft La Gardette im Schaufenster einer Immobilienmaklerin in Quissac, im Département Gard. Heinz reist nach Südfrankreich, besichtigt das Anwesen und macht erste Fotos. Nach einer weiteren Besichtigung entscheiden sich Bärbel, Georges, Heinz und Rita zum Erwerb des verwilderten, baufälligen Hameau, das zuvor zehn Jahre verlassen war.

Frühling 1990

Wir greifen zu

Heinz und Rita unterzeichnen den Kaufvertrag.

Sommer 1990

Die ersten Arbeiten

Ein Bekannter, der in der Gegend wohnt, beginnt mit Kollegen die Bauarbeiten am Gästehaus. Der kleine Pétanqueplatz entsteht, und das Gästehaus wird abgedeckt und aufgestockt. Nach ein paar Wochen werden die Bauarbeiten aufgrund fehlender Bewilligung von der Behörde gestoppt.

1991 – 1993

Behördliche Hindernisse

Ein paar befreundete Familien verbringen gelegentlich Zeltferien auf dem Gelände. Georges wohnt zeitweise in La Gardette und betreut Gäste in den improvisierten Räumlichkeiten. Trotz Einbeziehung eines Architekten und mehrmaligem Einreichen eines Baugesuchs kann keine Baubewilligung erwirkt werden.

Herbst 1994

Henri

Auf Anfrage bekommt Henri, ein Einzelgänger aus Lasalle, für den Winter Obdach in La Gardette. Er fühlt sich sehr wohl und bleibt gerne länger.

Frühling 1995

Rosemarie & Köbi

Georges steigt aus der Besitzergruppe aus; Köbi und Rosemarie nehmen seinen Platz ein.

Herbst 1995

Renovationsbewilligung

Heinz erwirkt eine Renovationsbewilligung mit der Auflage, die Aufstockung des Gästehauses rückgängig zu machen.

November 1995

Der Wiederaufbau beginnt

Beginn der Renovationsarbeiten: Stützmauer an der Zufahrt, Zwischenböden im Haupthaus.

Februar 1996

Unser Gardien

Da sich zu Henri ein guter Kontakt entwickelt hat, übernimmt er die Gardien-Funktion und baut für sich eine kleine Wohneinheit aus.

Frühling 1996 – Frühling 1997

Ausbau des Haupthauses

Das Haupthaus wird ausgebaut. Zudem werden Wasserreservoirs, Zuleitungen und Abwasseranlagen installiert.

Frühling 1998

Badhüsi

Das Badhäuschen wird saniert.

Herbst 1998

Garage

Die Garage/Werkstatt entsteht; hierfür sind Sprengungen notwendig.

1999 – 2000

Gästeahaus

Das Gästehaus wird ausgebaut und eingerichtet.

Winter 2000/2001

Profiküche

Die neue Küche wird gebaut. In den Frühlingsferien kann sie eingerichtet werden.

Sommer 2011

Willkommen im La Gardette!

Vollbetrieb mit Gästen.

Ab Sommer 2001

Noch lange nicht fertig

Weitere Ausbau- und Einrichtungsarbeiten im Haupt- und Nebenhaus sowie viele Umgebungsarbeiten (neue Mauern, Wasserreservoire, Terrassen und Sitzplätze erstellen, alte Mauern flicken, Wege instand setzen, Holzarbeiten und Rodungen). Die regelmässigen Arbeitswochen, die jeden Frühling und Herbst stattfinden, sind für die Bewältigung der vielen Arbeiten sehr wertvoll. Parallel läuft der Gästebetrieb, vor allem in den Ferienzeiten mit Vollpension. Das Ziel ist es, mit den Einnahmen aus den Übernachtungen die Fix- und Unterhaltskosten von La Gardette zu decken.

Frühling 2003

Pool

Inbetriebnahme des Pools.

Sommer 2005 – Sommer 2017

Pensionsbetrieb und Gastköche

In der Sommersaison unterstützen wechselnde Gastköche und -köchinnen den Pensionsbetrieb oder übernehmen ihn zeitweise vollständig.

Sommer 2009

Gründung der SCI

Um die Last und Verantwortung für das mittlerweile komplexe Projekt La Gardette strukturell und rechtlich breiter abzustützen, wird als Trägerschaft eine Société civile immobilière (SCI) gegründet und im Grundbuch und Handelsregister eingetragen. Der Besitz wird auf 650 Anteilscheine aufgeteilt. Interessierte Gardettefreunde können diese erwerben und werden dadurch Genossenschafter.

2014

Tu nous manques, Henri

Gardien Henri hat grosse gesundheitliche Probleme und muss ins Krankenhaus von Nîmes. Leider kann er nicht mehr in sein geliebtes Gardette zurückkehren. Am 22. August wird er von seinen Leiden erlöst. Er erhält ein Urnengrab auf dem Gelände von La Gardette.

Dezember 2014

Thomas & Fanny

Thomas und Fanny werden die neuen Gardiens und ziehen ein. Nach drei Jahren möchten sie sich verändern und kündigen ihren Weggang an.

Ab 2015

Neue Struktur & Zukunft

Eine kleine Arbeitsgruppe widmet sich der Frage, wie La Gardette mittel- und langfristig personell und finanziell auf eine gesunde Basis gestellt werden kann. Sie organisiert einen Gardettehöck für alle Interessierten, bei dem Ideen und Bedürfnisse ausgetauscht und die Bereitschaft zur Mitgestaltung erörtert werden. Daraus entwickelt sich schrittweise eine neue Struktur unter regelmässigem Einbezug der Genossenschafter. Die Unterscheidung zwischen Trägerschaft (SCI) und Betrieb wird auf allen Ebenen klarer differenziert. An den jährlichen Hauptversammlungen werden die grundlegenden strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen festgelegt, wobei die Genossenschafter Stimmrechte gemäss ihren Anteilscheinen haben. Für Entscheidungen, die den Betrieb betreffen, haben sie je eine Stimme. Diese Themen werden durch eine Betriebsgruppe von fünf Mitgliedern mit Ressortverantwortung während des Jahres bearbeitet und für die Hauptversammlung vorbereitet.

Sommer 2018

Nanou

Durch die Vermittlung einer Bekannten lernen wir Nanou kennen. Sie bringt viel Erfahrung und eine hohe Motivation für die Aufgabe der Gardienne mit.

Oktober 2018

Gardien/ne-Wechsel

Thomas und Fanny ziehen aus; Nanou zieht in die Parterrewohnung im Gästehaus ein.

Oktober 2018 – Februar 2019

Veränderung

Die Gardiennewohnung wird saniert und erweitert. Nanou richtet sich ein und ist nach kurzer Zeit mit vielen Aufgaben vertraut, was eine grosse Unterstützung und Entlastung darstellt. Angesichts der vorhandenen Ressourcen im Kreis der engagierten und interessierten Genossenschafter kristallisiert sich heraus, dass der Pensionsbetrieb reduziert und vermehrt selbstkochende Gäste angesprochen werden sollen.

2020

Corona

Die Corona-Pandemie beeinflusst auch den Gardettebetrieb. Fast alle Reservierungen werden storniert, was erstmals zu einem so grossen Defizit führt, dass die Fixkosten nicht gedeckt sind. Am Ende des Jahres informiert die Betriebsgruppe die Genossenschafter und Gardettefreunde und richtet einen Corona-Fonds ein, auf den erfreulicherweise zahlreiche Einzahlungen eingehen.

Januar 2021-2023

Heute

Die Anzahl der SCI La Gardette Genossenschaftern steigt von 37 im Jahr 2021 auf 50 Ende 2023.

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